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fand aber nichts. Nur Unmengen von beschriebenem
Papier und Drähte, Glas, Räder und ähnliche wertlose
Dinge. Schließlich gab ich mich mit einigen seltsamen
Uhren zufrieden, die ich den Toten abnahm.
Als ich aus dem Fenster geklettert war und mich etwas
ausruhte, kostete ich ein Stück Zucker. Es schmeckte zwar
ganz anders als erwartet, aber sehr würzig und angenehm.
Gleich darauf hatte ich ungewohnte Eindrücke. Das
Rauschen des Urwalds schwoll zu einer Harmonie an, die
Bäume wurden plastischer, die Farben bunter. Ich
bemerkte Dinge, die ich bisher nie beachtet hatte, die
graziösen Bewegungen der Tiere, den Tanz der Blätter, die
Figuren der Spuren im Sand. Es war, als wäre in mir ein
Fenster geöffnet worden. Der Marsch durch den Urwald
hatte mir nie so viel Freude bereitet. Nie war ich so leicht
mit Schwierigkeiten fertig geworden, nie war ich so
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kräftig, so ausdauernd. Und erst im ersten Dorf, das ich
erreichte! Ich fühlte mich wie ein Fürst, ich benahm mich
auch so, und alle behandelten mich, als wußten sie es. Alle
wollten mich bewirten, die Mädchen flogen auf mich zu.
Bis dann der Streit mit Cochito begann. Ach, es machte
mir riesige Freude, meine neuen Kräfte zu zeigen! Ich
schlug dem bärenstarken Kerl eine Rechte in den Magen,
daß er zusammenknickte, ließ ihm dann die verschränkten
Hände von oben ins Genick fallen und stieß dem
Fallenden das Knie ins Gesicht. Und als dann alle auf
mich stürzten, wütend und voll Haß, da bereitete mir das
kein Entsetzen, sondern Vergnügen.
Ich lief wieder durch den Urwald, den Städten zu. Ich
merkte wohl, daß meine Veränderung von den weißen
Würfeln kam, die ich noch immer mit mir trug. Wenn die
Wirkung nachließ, aß ich einige davon.
Als ich in Valladolid ankam, rannte ich in die nächste
Kneipe. Ein Mädchen, zehn volle Tequilakrüge in den
Armen, lief mit kleinen Schritten durch den Raum. Ein
Mädchen, geschmeidig wie eine Schlange, schön wie der
Teufel, mit blauschwarzem Haar und blitzenden Augen.
Ich trat zu ihr hin und zog sie an mich. Ich hätte es mit
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allen Gästen auf einmal aufgenommen  für sie. Aber mit
einer geschickten Drehung entwand sie sich mir.
Dröhnend lachten die Männer an den Tischen.
»Rasier dich, Alterchen!« rief sie und deutete auf einen
halbblinden Spiegel in einer Ecke. Aber er genügte, um es
mir zu zeigen: Weiße Haare wehten, ein grauer Bart
flatterte, ein altes, zerfälteltes Gesicht blickte mir
entgegen. In vier Wochen war ich um vierzig Jahre älter
geworden. Ich taumelte zu einer Bank und sank
verzweifelt darauf nieder. Ich weiß nun, daß man nichts
geschenkt erhält.
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55 Frau vom andern Stern
Selbst der Mensch, mit dem man verheiratet ist, kann
einem fremd bleiben. Das gilt erst recht, wenn einer von
Capella stammt.
Du hast dieses Wesen geheiratet, es ist deine Frau! Eine
schöne Frau, anmutig und liebenswürdig, intelligent und
immer guter Dinge. Eine Frau, wie sie die Erde nicht
hervorbringt. Liebst du sie? Es ist eher die Faszination, die
von ihr ausgeht. Aber, hast du je gewußt, was hinter dieser
weißen Stirn vorgeht? Und es geht etwas vor: Doch du
kannst dich von ihr nicht trennen.
Zuerst verschwindet Mamie Doll, die alte Schwarze, der
einzige Mensch, den du dir von der Erde mitgebracht hast.
Verschwindet und ist nicht mehr zu finden. Jahrelang
siehst du keinen Menschen mehr, nur dein eigenes
Spiegelbild und Bennie. Ist Bennie ein Mensch? Zur
Hälfte, zur anderen ist er ein Capellaner. Dein kleiner
Sohn!
Dann kommt Archie mit seiner Braut zu Besuch. Sie
wollen nur vierzehn Tage bleiben. Auf der Rückkehr nach
Alpha Centauri. Es kommt so selten Besuch. Das sind die
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ersten Menschen.
»Sie gehen mir ein bißchen auf die Nerven«, sagt sie. Sie
sind nicht so schön wie die Capellaner, denkst du. Aber du
sagst nichts.
Am nächsten Tag geht Archie mit seiner Kleinen hinüber
zum Basar. Es ist Abend, und sie kommen nicht wieder.
Und nun ist Bennie weg. Er spielte draußen in den
Birnenstauden. Du hast seine jauchzenden Rufe gehört.
Dann war es plötzlich still. Niemand hat ihn
wiedergesehen.
Ist sie erschüttert, entsetzt, verzweifelt? Capellaner
zeigen keine Trauer, keine Verzweiflung. Aber sie hat sich
nicht einmal an der Suche beteiligt.
»Er kommt nicht wieder«, sagte sie.  Weiß sie es?
Du siehst sie jetzt oft an. Oh, sie ist herrlich, du hängst
an ihr wie am ersten Tag. Aber etwas ist an ihr  etwas
Unmenschliches. Du bist hier der letzte Mensch.
Manchmal hast du Angst. Aber du bleibst hier. Freiwillig
gehst du nicht.
Vielleicht erfährst du noch, wohin die andern gekommen
sind.
Vielleicht erfährst du es noch.
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56 Freundschaft
Nicht nur körperliche Zustände, auch Geisteshaltungen
werden durch Hormone gesteuert. Das Hormon der
Mutterliebe ist bekannt  männliche Affen, denen man es
eingespritzt hat, verhätscheln Meerschweinchen wie [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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