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bekommen Sie auch noch eine Menge kostenloser Publicity.«
»Gute Publicity, möchte ich hoffen«, sagte Jeremy, als erwarte er
gar nichts anderes.
»Das kommt drauf an, oder?« Mitch grinste und ließ den PR-Mann
bewusst in der Luft hängen.
»Die Sierra Sojourn-Erfahrung ist nichts für Angsthasen«,
entgegnete Jeremy. Er begann sofort mit der Aufzählung der diversen
Survival-Aktivitäten, die den Journalisten an diesem Wochenende
angeboten wurden.
Phoebe klappte ihr Notizbuch zu und lehnte sich vornüber, um es
in die Kameratasche zu tun.
»Kann ich das mal haben?«, fragte Paige leise.
»Klar.« Phoebe gab ihr das Notizbuch und den Stift. Dann lehnte
sie sich zurück und schloss die Augen. »Wenn jemand fragt, höre ich
immer noch zu.«
Da Jeremy anscheinend nicht vorhatte, in der nächsten Zeit den
Mund zu halten, blieb Paige keine Chance, mit Ben zu reden, ohne
unhöflich zu sein. Sie war auch nicht dazu gekommen, Phoebe von
dem seltsamen Gespräch zwischen John Hawk und Sheriff Jefford zu
erzählen. Sie hatte sich entschlossen, jetzt alles aufzuschreiben,
solange es noch frisch in ihrem Gedächtnis war.
Eins ist sicher, dachte Paige, während sie eine leere Seite in dem
Notizbuch aufschlug. Wenn man in Betracht zieht, wie die Reise
bisher verlaufen ist, dann haben Leo und Piper mit Sicherheit den
besseren Einstieg ins Wochenende erwischt.
Pipers Ärger wuchs, während sie sich durch die Seiten des
Polizeiberichts kämpfte. Seit Leo und sie den Anruf von Darryl
bekommen hatten, war es immer schlimmer geworden.
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Eine halbe Stunde nach dem Anruf waren sie im Club
angekommen, wo ihnen eröffnet worden war, dass tatsächlich jemand
dort eingebrochen hatte. Es war allerdings nicht so schlimm wie
befürchtet. Das neue Sicherheitssystem hatte funktioniert, und bis auf
eine kaputte Scheibe und eine verbeulte Kasse war alles okay. Nichts
schien zu fehlen. Als der Alarm losging, war der Möchtegern-Dieb
scheinbar in Panik geflohen.
Piper war sauer, dass es zwei Stunden gedauert hatte, um
herauszufinden, dass nichts gestohlen worden war. Dann hatten Leo
und sie eine weitere Stunde im Revier verbracht, um den Bericht
auszufüllen. Wenn sie nach Hause kämen, wäre ein Viertel ihres
Wochenendes schon wieder vorbei.
Piper kritzelte ihre Unterschrift auf das Papier und lehnte sich in
den Stuhl zurück. Sie blickte Darryl Morris düster an, als dieser nach
den gehefteten Seiten griff. »Können wir jetzt gehen?«
»Sind Sie sauer auf mich?«, fragte Darryl überrascht.
»Er macht nur seinen Job, Piper«, sagte Leo. »Es ist ja nicht
Darryls Schuld, dass jemand versucht hat, das P3 auszurauben.«
»Sie sollten mal die Papierarbeit sehen, die ich jedes Mal
durchackere, wenn es um ein Verbrechen geht.« Darryl nahm den
Bericht an sich. »Sie werden das hier brauchen, wenn Sie wollen, dass
Ihre Versicherung für das Fenster und die Kasse aufkommt.«
»Ich weiß«, schmollte Piper. Sie konnte es nicht leiden, wenn sie
sauer war und jemand sie darauf hinwies, dass sie ihre Aggressionen
an einer unbeteiligten Person ausließ. Sie wusste, dass Darryl weder
für den Einbruch noch den damit verbundenen Papierkram
verantwortlich war.
»Sie meint es nicht so«, sprang Leo ein, um die Sache ein bisschen
zu glätten.
»Entschuldigen kann ich mich selber, vielen Dank.« Piper brachte
ein dünnes Lächeln zu Stande. »Es tut mir wirklich Leid, Darryl. Es
ist nur so Paige und Phoebe sind an diesem Wochenende
weggefahren, und Leo und ich wollten endlich mal einen Nachmittag
lang faulenzen. Nur wir zwei, Sie verstehen?«
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»Kann ich nachvollziehen.« Darryl stand auf. »Wir sind auch
schon fast fertig.«
»Fast fertig?« Ihre Sympathie für den Inspektor war schlagartig
wie weggewischt. »Wir haben Inventur im Club gemacht, dutzende
von Fragen beantwortet und alle diese blöden Formulare ausgefüllt.
Was wollen Sie denn noch?«
»Es geht mehr darum, was Sie von mir wollen«, sagte Darryl.
»Wie bitte?«, fragte Leo.
Darryl senkte seine Stimme und hielt die Akte hoch. »Zuerst
einmal werde ich dafür Sorge tragen, dass die Akte nicht auf dem
Tisch des Captains landet.«
Piper verstand, was dem Inspektor Sorgen machte. Sie wollte
sicher keine Aufmerksamkeit auf die ganzen Fälle lenken, in denen
die Halliwell-Schwestern oder das P3 involviert waren.
»Aber was ist, wenn er neugierig wird?«, fragte Leo besorgt.
»Es ist ein Routinefall, da ist die Chance relativ gering. Aber für
den Fall, dass ich mich irre...« Darryl sah Piper direkt in die Augen.
»Wie lange können Sie jemanden : einfrieren9 ?«
»Leider nicht so lange, wie ich gerne möchte«, antwortete Piper.
»Das wollte ich wissen.« Darryl grinste. »Wenn Sie ein paar
Minuten warten können, kopiere ich den Bericht für die
Versicherung.«
»Können Sie ihn nicht einfach mit der Post schicken?« Pipers
Stimme verlief sich, als Darryl im Gang verschwand.
»Nun lass ihn doch in Ruhe, Piper«, sagte Leo. »Er tut uns
schließlich einen Gefallen.«
»Du hast Recht, Leo.« Piper spielte ein Lächeln vor und versuchte,
entspannt auszusehen. »Würdest du mir ein Glas Wasser holen?«
»Klar.« Leo tätschelte ihr Knie und ging dann zur anderen Seite
des Raumes, wo der Wasserspender stand.
Piper rieb sich die Schläfen und schloss die Augen. Obwohl sie
sich inzwischen daran gewöhnt hatte, die älteste Halliwell-Schwester
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zu sein, war der Stress manchmal einfach mörderisch. Doch sie lernte
damit umzugehen. Nun aber spürte sie die Anspannung in sich
brodeln. Sie musste sich zurückziehen, um Energie zu tanken, und
dafür brauchte sie dringend ein schwestern- und dämonenfreies
Wochenende mit ihrem Ehemann. Das war doch wohl nicht zu viel
verlangt von den höheren Mächten, die den Dienstplan der
Zauberhaften bestimmten.
»Kein Malzbier mehr in der Maschine, Matt!«, polterte eine laute
Männerstimme. »Ich hoffe, Orangen-Limo ist auch okay.«
Erschreckt öffnete Piper die Augen.
Im selben Moment stieß ein Polizeibeamter mit einer
Pappschachtel voller Becher und Sandwiches gegen Darryls
Schreibtisch. Er ruckte, die Schachtel kippte und der Inhalt der Becher
spritzte heraus. Der Polizist versuchte noch verzweifelt, die Box
festzuhalten, aber umsonst.
Piper reagierte instinktiv. Ihre Hände schossen vor und die
Sandwiches explodierten in kleine Teile aus Weißbrot, Salat,
Tomatenscheiben, Schweizer Käse und Roastbeef. Ihr Gesicht, ihre
Haare, und ihre Kleidung bekamen die volle Ladung ab.
Mit einem Becher Orangen-Limonade in der Hand sah sich der
Polizist um, als Leo wieder hinzutrat.
Leo sah Piper entgeistert an. »Was ist denn hier passiert?«
»Hallo, Schatz.« Piper wischte sich ein wenig Mayo von der
Wange. »Dieser junge Mann hat gerade sein Mittagessen auf meinem
Schoß entsorgt.«
»Es war ein Versehen.« Der Beamte stand wie versteinert und
stammelte seine Entschuldigung, während er noch versuchte, einige
herumrollende Becher mit der Schuhspitze zu stoppen. »Ehrlich.«
»Ein Versehen?« Leo sah Piper eindringlich an.
»Natürlich! Ich würde Roastbeef und Schweizer Käse nie ohne
Radieschen tragen!«
Die angestaute Aggression im Raum entlud sich in lautem
Gelächter.
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Phoebe sah auf ihre Uhr, während der Bus auf dem Waldweg
weiterfuhr. Sie hatten die asphaltierten Straßen schon lange hinter sich
gelassen. Wenn ihre Berechnungen stimmten, war Sierra Sojourn nur
noch fünfundvierzig Minuten entfernt. Während der letzten Stunde
von Jeremys scheinbar endloser Einführungsrede hatte sie tief und fest
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